Röhrichte sind Pflanzenbestände, die sich zumeist aus wenigen Pflanzenarten zusammensetzen und am Ufer oder im Verlandungsbereich von Gewässern wachsen. Am bekanntesten ist wohl das Schilf-Röhricht (Phragmitetum australis). Im Natura2000-Gebiet „NSG Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer und NSG Empeler Meer“ gibt es außer dem Schilf-Röhricht noch das Wasserschwaden-Röhricht (Glycerietum maximae), das Rohrglanzgras-Röhricht (Phalaridetum arundinaceae),  das Kalmus-Röhricht (Acoretum calami), das Teichbinsen-Röhricht (Scirpetum lacustris), das Breitblatt-Rohrkolben-Röhricht (Typhetum latifoliae), das Schmalblatt-Rohrkolben-Röhricht (Typhetum angustifoliae) und das Igelkolben-Röhricht (Sparganietum erecti).

Im Rahmen mehrerer Kartierungen wurde ein Rückgang der hochwüchsigen Röhrichte am Bienener Altrhein festgestellt. Seit 1995 sind die Bestände von hochwüchsigem Röhricht dort um 65 % zurückgegangen, die Bestände des Rohrkolben-Röhrichts sogar um 96 %. Im Jahr 2015 wurde durch das Naturschutzzentrum nachgewiesen, dass der Nutriafraß beim Rückgang des Rohrkolben-Röhrichts einen entscheidenden Einfluss hat.

Die beiden kennzeichnenden Arten des Rohrkolben-Röhrichts im Projektgebiet sind der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) und der Schmalblättrige Rohrkolben (Typha angustifolia). Gut erkennbar sind beide Arten ab Juli an ihren Blütenständen, den langen braunen Kolben. Wie der Name schon sagt, sind die Blätter des Schmalblättrigen Rohrkolbens mit 0,3-1 cm schmaler als die Blätter des Breitblättrigen Rohrkolbens (1-2 cm).