Die Trauerseeschwalbe

Die Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) ist eine kleine, dunkle Seeschwalbe. Ihren deutschen Namen verdankt sie ihrem schwarzgrauen Hochzeitsgefieder, welches eher an ein Trauerkleid erinnert. Als Zugvogel verbringt sie den Winter an der westafrikanischen Küste. Ihre Brutgebiete erstrecken sich dagegen von Südspanien über Nordwest-, Mittel- und Osteuropa bis weit nach Russland hinein. Zur Brut werden flache und sumpfige Seen, Teiche und Altarme mit reichlich Pflanzenbewuchs aufgesucht. Besonders bevorzugt werden dabei Gewässer mit dichter Bülten- oder Schwimmblattvegetation, wie Seerose und Krebsschere. Diese dienen als schwimmende Insel für die Nestanlage. Aber auch andere Pflanzen können hierfür verwendet werden. Als Nahrung dienen der Trauerseeschwalbe v.a. Kleinfische und Insekten. Für die Aufzucht der Jungen sind dabei Libellen von besonderer Bedeutung.

In Nordrhein-Westfalen ist die Trauerseeschwalbe vom Aussterben bedroht. Zurzeit brütet sie nur am Niederrhein. Dort findet man sie in den Naturschutzgebieten „Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer“ und "Altrhein Reeser Eyland". Informationen zur Trauerseeschwalbe und zum Artenschutzprojekt finden sie auch auf der Homepage des Naturschutzzentrums im Kreis Kleve. Im Projektgebiet kommt die Trauerseeschwalbe mit 24-44 BP vor (2011-2018). Der heutige Bestand wird nur durch das Auslegen von Nistflößen erhalten. Naturbruten finden aktuell nur noch sehr selten statt. Früher umfasste das Bruthabitat der Trauerseeschwalbe am Bienener Altrhein neben der Schwimmblattvegetation auch die lückig bewachsenen Randbereiche des Rohrkolben-Röhrichts. Hierzu liegen Beschreibungen aus den 1970er Jahren vor. Besiedelt wurden dabei die lückigen Randbereiche sowie Zerfallsstadien, in denen das abgestorbene Material als Nistplatz diente. Durch die Entwicklung von Röhrichten und Schwimmblattpflanzen soll das Angebot an natürlichen Brutplätzen für die Trauerseeschwalbe erheblich vergrößert werden, so dass Naturbruten wieder möglich werden. Dadurch kann langfristig ggf. auf dauerhafte Arterhaltungsmaßnahmen durch den Menschen in Form von künstlichen Nisthilfen verzichtet werden. Da das Röhricht zudem gleichermaßen für die Fisch- wie auch für die Libellenfauna ein wichtiger Reproduktions- und Rückzugsraum ist, wird auch das Nahrungsangebot für die Trauerseeschwalbe gefördert.