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Anpflanzung und Regeneration von Röhrichten

Zur Regeneration des Bestandes werden auf ehemaligen Röhricht-Standorten Initialpflanzungen verschiedener Röhrichtarten durchgeführt. Ein Augenmerk liegt herbei auf dem Schmalblättrigen Rohrkolben (Typha angustifolia), welcher besonders stark vom Rückgang betroffen ist. Eine natürliche Regeneration würde nur über einen sehr langen Zeitraum möglich sein.

Damit die Anpflanzungen nicht durch Fraß der Nutria zerstört werden, werden diese geschützt. Es werden Fraßschutzgitter von 1 m x 1 m mit einer Maschenweite von 5 cm eingesetzt, um nach allen Seiten geschlossene Käfige im Wasser zusammenzubauen, in denen dann die Initialpflanzung erfolgt. Anschließend werden die Käfige auch nach oben geschlossen. Dies verhindert, dass die Nutria bei erhöhten Wasserständen in die Käfige eindringen können. Die Einzelkäfige können zusätzlich zaunartig verbunden werden, um größere Bereiche für die Röhrichtentwicklung zu sichern. Die Bauteile lassen sich auch bei schlammigem, weichem Untergrund einfach im Altrhein verbauen, ohne größere Schäden anzurichten. Ergänzend werden größere Umzäunungen mit konventionellem Wildzaun angelegt. Diese sind jedoch weniger stabil und Nutria können im Falle einer Überflutung in die Pflanzung eindringen. Die aus Gittermatten zusammengebauten Fraßschutzkäfige bieten zwar einen 100%igen Schutz gegen Fraß, können aber aufgrund der hohen Kosten nicht großflächig eingesetzt werden. Durch die Anwendung beider Methoden wird ein Optimum zwischen Kosten, Arbeitsaufwand und Erfolgschancen hergestellt. Voruntersuchungen zeigten, dass sich das Röhricht ausgehend von den Initialpflanzungen weiter natürlich ausbreiten kann, wenn kein Fraßdruck vorhanden ist.

Bis Ende 2023 wurden diverse umzäunte Anpflanzungen von zusammen gut 1,6 ha angelegt. Die Pflanzen wurden von einer spezialisierten Gärtnerei aus gebietsheimischem Saatgut gezogen. Die vorgesehenen Initialpflanzungen konnten bereits im Sommer 2021 weitgehend abgeschlossen werden. Lediglich die Schlank-Segge (Carex acuta) wurde aufgrund zu hoher Wasserstände erst im Folgejahr gepflanzt. Ergänzend wurde auch noch weiterer Schmalblättriger Rohrkolben gesetzt. Dadurch sollten Verluste aus dem Vorjahr kompensiert werden. Im Jahr 2023 hat das Naturschutzzentrum kostenlos aus einem anderen Projekt im Kreis Kleve autochthone Schilf-Setzlinge bekommen. Diese wurden größtenteils genutzt, um auf einer zuvor gerodeten Fläche die Röhrichtentwicklung zu unterstützen. Insgesamt wurden 16.034 Setzlinge verschiedener Röhrichtarten gepflanzt. 

Das Projekt wird gefördert durch das LIFE-Programm der Europäischen Union

Neue Herausforderungen

In Bereichen, wo sich die Röhrichte gut entwickelt haben, wurden bei den Anpflanzungen die Zäune wieder entfernt. Anschließend kam es wasserseitig jedoch zu starkem Fraß durch Wasservögel, weshalb erneut eingezäunt wurde. Bei der letzten Anpflanzung von Schilfrohr kam eine neue Einzäunungs-Methode versuchsweise zum Einsatz. Sie soll das Einfliegen von Wasservögeln, besonders von Gänsen, verhindern.