Anpflanzung und Regeneration von Röhrichten

Am Bienener Altrhein sind auf ehemaligen Röhrichtstandorten Initialpflanzungen vorgesehen, um den Röhrichtbestand zu regenerieren. Hierbei wird vor allem Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) angepflanzt, da diese Art besonders stark vom Rückgang betroffen ist. Eine natürliche Regeneration der verbliebenen Pflanzen würde nur über einen sehr langen Zeitraum möglich sein. Damit die Anpflanzungen nicht durch Fraß der Nutria zerstört werden, werden diese zusätzlich durch Zäune bzw. Käfige geschützt. Diese Methode wurde in den letzten drei Jahren vor Projektstart bereits erfolgreich vom Naturschutzzentrum getestet. Hierbei werden Fraßschutzgitter von 1 m x 1 m mit einer Maschenweite von 5 cm eingesetzt, um nach allen Seiten geschlossene Käfige im Wasser zusammenzubauen, in denen dann die Initialpflanzung erfolgt. Anschließend werden die Käfige auch nach oben geschlossen. Dies verhindert, dass die Nutria bei Hochwasser oder erhöhten Wasserständen in die Käfige eindringen können. Die Einzelkäfige können zusätzlich zaunartig verbunden werden, um größere Bereiche für die Röhrichtentwicklung zu sichern. Die Bauteile lassen sich auch bei schlammigem, weichem Untergrund einfach im Altrhein verbauen, ohne größere Schäden anzurichten.

Ergänzend werden größere Umzäunungen mit konventionellem Wildzaun angelegt. Diese bieten aber keinen vergleichbaren Schutz vor Fraß wie die Gittermatten. Zum einen sind die weniger stabil und zum anderen können Nutria im Falle einer Überflutung in die Pflanzung eindringen. Durch die Anwendung beider Methoden wird ein Optimum zwischen Kosten, Arbeitsaufwand und Erfolgschancen hergestellt. Die aus Gittermatten zusammengebauten Fraßschutzkäfige bieten zwar einen 100%igen Schutz gegen Fraß, können aber aufgrund der hohen Kosten nicht großflächig eingesetzt werden. Die Voruntersuchungen zeigten, dass sich das Röhricht ausgehend von den Initialpflanzungen weiter natürlich ausbreiten kann, wenn kein Fraßdruck vorhanden ist.