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Wiederansiedlung von Schwimmblattpflanzen

Anpflanzungen von Schwimmblattpflanzen waren ursprünglich im Projekt nicht vorgesehen. Die Bestände am Bienener Altrhein gehen jedoch stark zurück. Mittlerweile sind sie fast gänzlich verschwunden, obwohl das Gebiet seit einiger Zeit frei von Nutrias ist. Um dem Rückgang entgegenzuwirken, wurden versuchsweise in den Jahren 2020 bis 2022 insgesamt 350 Weiße Seerosen (Nymphaea alba) sowie 312 Gelbe Teichrosen (Nuphar lutea) gepflanzt. Davon wuchsen jedoch nur wenige auf und verschwanden dann wieder. Im Frühjahr 2023 wurde ein erneuter Versuch unternommen. Hierbei stand die Erprobung verschiedener Pflanzmethoden im Vordergrund. Es wurden vier Methoden getestet und die Pflanzungen teilweise umzäunt (kleinräumig mit Gittermatten oder großräumig mit Wildzaun):

-    Beschwerung der Rhizomstücken mit Kiessäckchen
-    Befestigung der Rhizomstücken an Bambusstäben
-    Befestigung der Rhizomstücke zwischen zwei BESE-Elemente (Biodegradable Ecosystem Engineering Elements = natürlich abbaubare Biopolymere aus Kartoffelstärke)
-    Pflanzung von getopften See- und Teichrosen, die durch eine Gärtnerei aus Rhizomstücken angezogen wurden
Es wurden jeweils 150 autochthone Rhizomstücke von See- und Teichrosen verwendet, die aus ehemaligen Fischteichen in der Nähe von Isselburg stammen.


Im Mai 2024 konnten in allen umzäunten Testflächen sowohl Teich- als auch Seerosen festgestellt werden. Am besten haben sich dabei die getopften Exemplare entwickelt. Es waren jedoch deutlich weniger Teichrosen als Seerosen. Ein Unterschied war auch zwischen den umzäunten Flächen festzustellen. In der großen Anpflanzungsfläche haben sich die Pflanzungen nicht so gut entwickelt wie in den kleinräumigeren. Dies kann mehrere Ursachen haben. Die Fläche liegt zum einen sehr windexponiert und zeichnet sich durch viel Wellengang aus. Zum anderen ist die Maschenweite des Zauns ist mit 5 cm x 15 cm deutlich größer als die der Gittermatten (5 cm x 5 cm) und es können wühlende Fische in die Fläche eindringen. Zudem fliegen auch Wasservögel in diese große Fläche ein, die ebenfalls einen negativen Einfluss haben können (Fraß, Gewinnung von Nistmaterial). Die Pflanzung von Gelber See- und Weißer Teichrose ohne Umzäunung war nicht erfolgreich. Beide Arten verschwanden nach wenigen Wochen und wuchsen auch im Frühjahr 2024 nicht mehr auf. 
Ob sich die bisher wachsenden Individuen dauerhaft halten können, wird erst in den nächsten 2-3 Jahren erkennbar werden.
 

Das Projekt wird gefördert durch das LIFE-Programm der Europäischen Union