Projektstand

Anpflanzungen

Im August 2018 fand die erste Pflanzung von Rohrkolbenröhricht statt. Im Sommer 2021, ein Jahr früher als geplant, konnten die Röhrichtanpflanzungen weitgehend abgeschlossen werden. Es wurden 35 umzäunte Anpflanzungen von zusammen gut 1,6 ha angelegt. Diese wurden mit 12.660 Setzlingen verschiedener Röhricht- und Schwimmblattarten bepflanzt. Die Pflanzen wurden von einer spezialisierten Gärtnerei aus gebietsheimischem Saatgut gezogen.

 

Kontrolle der Nutria

Mit den im Hinblick auf den Tierschutz optimierten Fallen wird seit Januar 2019 von einem speziell ausgebildeten Jäger im Projektgebiet gefangen. Die Erfolge dieser Maßnahme sind bereits gut sichtbar. Im Kerngebiet sind fast keine Nutrias mehr anzutreffen, deshalb können die Umzäunungen der Pflanzungen bereits teilweise abgebaut werden. Auch außerhalb der umzäunten Bereiche haben sich inzwischen ausgedehnte Röhrichte entwickelt.

Die getöteten Tiere werden nachhaltig verwertet. Ein Teil dient als Tierfutter für einen benachbarten Wildpark und ein Teil wird vor Ort für Aasfresser belassen.

 

Dynamisierung der Wasserstände

Im Dezember 2019 wurden automatische Pegellogger am Bienener Altrhein, an der „Rosau“ und am Millinger Meer montiert. So können die aktuellen Wasserstandsentwicklungen jederzeit automatisch abgerufen werden. Diese Daten helfen uns im Projekt die Wasserstände in den Gewässern in Bezug auf die Röhrichtentwicklung zu optimieren.

Rodungen

Das hochwüchsige Röhricht am Bienener Altrhein ist in einigen Bereichen auch durch Verbuschung mit Weiden zurückgedrängt worden. Neben den Röhrichtanpflanzungen und der Förderung der Röhrichtausbreitung planen wir deshalb die Rodung von insgesamt ca. 2,2 ha verbuschter Uferbereiche. Die ersten Arbeiten werden, wenn die Witterung es zulässt, noch im Februar 2022 durchgeführt.

Erfolgskontrolle

Nach nun drei Projektjahren sind die ersten Erfolge deutlich sichtbar. Die Anpflanzungen haben sich sehr gut entwickelt. Aber auch die natürliche Röhrichtausbreitung schreitet voran. Dabei sind vor allem drei Pflanzenarten beteiligt: Der Wasserschwaden und das Schilf haben ihre vorhandenen Vorkommen weiter ausgebaut, sodass sie jetzt großflächiger sind. Der vor Projektbeginn fast verschwundene Rohrkolben hat erfreulicherweise viele Stellen neu besiedelt.

Insgesamt haben sich viele arten- und blütenreiche Anfangsstadien der Röhrichte entwickelt, dabei kamen ihnen zur Keimung die niedrigen Wasserstände der trockenen Jahre zugute.

Werden die Anpflanzungen und die natürliche Ausbreitung zusammengenommen, hat das Röhricht seit Projektstart um 9 ha zugenommen, so dass das Projektteam hofft, das angestrebte Ziel von 15 ha neuer Röhrichte bis zum Projektende 2025 zu erreichen.

Hinsichtlich der Schwimmblattpflanzen ist die Entwicklung noch schwer abzuschätzen. Die Schwimmblattpflanzen gehen weiterhin zurück, einzig die Seekanne hat sich gut entwickelt und war in einigen Bereichen unmittelbar an das Röhricht angrenzend gut ausgeprägt. Von den bisher gepflanzten 262 Teichrosen und Seerosen sind erst im Jahr 2021 einige angewachsen, genaueres lässt sich aber erst nach der kommenden Vegetationsperiode sagen.